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Hunderassen

Insgesamt sind von der Fédération Cynologique Internationale (FCI) derzeit 340 Rassen anerkannt, diese werden in zehn unterschiedliche Gruppen unterteilt: 

  • Gruppe 01: Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)
  • Gruppe 02: Pinscher und Schnauzer, Molossoide, Schweizer Sennenhunde
  • Gruppe 03: Terrier 
  • Gruppe 04: Dachshunde 
  • Gruppe 05: Spitze und Hunde vom Urtyp 
  • Gruppe 06: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen 
  • Gruppe 07: Vorstehhunde 
  • Gruppe 08: Apportierhunde, Stöberhunde, Wasserhunde - zum Beispiel Retriever 
  • Gruppe 09: Gesellschafts- und Begleithunde, zum Beispiel Havaneser 
  • Gruppe 10: Windhunde, zum Beispiel der Azawakh 

Darüber hinaus gibt es Hundearten, die zwar nach dieser Definition nicht offiziell als Hunderasse anerkannt sind, die aber dennoch für viele Menschen ein Begriff sind.

 Was ist die FCI? 

Die FCI ist der größte Dachverband für die wissenschaftliche Lehre von Hunden. Sie legt in ihren Statuten fest, die Zucht und Verwendung von Rassehunden sowie die Kynologie und das Wohlergehen der Hunde weltweit zu fördern. Das Internet bietet sicherlich genügend Informationen über verschiedene Rassen. Wir möchten hier speziell auf die auf La Palma vorkommenden, wenig bekannten Rassen eingehen.

Podenco Canario

Beim Podenco Canario handelt es sich um eine sehr alte Jagdhunderasse der Kanarischen Inseln. Man findet ihn insbesondere auf Teneriffa und Gran Canaria. Vermutlich handelt es sich um einen Hund altägyptischer Herkunft, der wahrscheinlich von den Phöniziern, den Griechen, den Karthagern und von den Ägyptern selbst auf die kanarischen Inseln eingeführt worden ist. Er ist dem Kelb-tal-Fenek (Malta) und dem Cirneco dell Etna (Sizilien) sehr ähnlich. Ähnlicher sogar als seinem Verwandten auf dem Festland, dem Podenco Ibicenco.

Es handelt sich wohl um eine der ältesten noch existierenden Rassen, deren Spuren (Zeichnungen, Statuen) zahlreich in den Pharaonengräbern und in den Museen vertreten sind. Die Rasse ist ca. 7000 Jahre alt. Es handelt sich um einen Hund mittlerer Größe, Rüden von 55 bis 64 cm, Hündinnen von 53 bis 60 cm, von länglichem Körperbau, schlank, leicht gebaut und äußerst widerstandsfähig.

Das Fell ist rot mit weiß bevorzugt, wobei das Rot von Orange bis Dunkelrot (Mahagoni) reicht. Alle Kombinationen dieser zwei Farben sind möglich. Das Knochengerüst ist gut entwickelt. Durch das Fehlen jeglichen Unterhautfettgewebes kann man das Relief des Rippenkorbes, die Wirbelsäule und die Hüftknochen gut erkennen. Die Muskulatur ist sehr gut entwickelt.

Der Podenco Canario ist mutig, nervig, unruhig, feurig und dynamisch, imponierend, aber keineswegs aggressiv. Der Podenco Canario wird zur Kaninchenjagd verwendet und jagt dabei mit seinen 3 Sinnen Augen, Ohr und Nase. Er spürt Kaninchen durch seine hervorragende Nase und seinem Gehör selbst in tiefsten Bodenspalten, Mauerritzen oder Steinhaufen auf. Der Podenco jagt sehr selbstständig und organisiert, auch im Rudel. Er erträgt ohne weiteres die Hitze und ist im Stande, vom Morgengrauen an bis zum Einbruch der Nacht zu jagen. Eine Besonderheit sind die Pfoten des Podenco Canario: Ihre langen und flexiblen Zehen sind weit abgespreizt. Man könnte vermuten, dass dies durch Ernährungsmangel zu Haltungsfehlern geführt hat, wie z.B. durchgetretenen Pfoten. Dem ist jedoch nicht so. Es handelt sich dabei um ein typisches Merkmal der Rasse, welches durch die landschaftliche Beschaffenheit bedingt ist. Wer schon mal auf den Kanaren war, kennt den geröllartigen Lavauntergrund, an dem sich der Podenco Canario dank seiner speziellen Pfoten geradezu "festhalten" kann.

Pastor Garafanio

Von der Real Sociedad Canina de España (übersetzt:königliche Hundegesellschaft) ist diese aus La Palma stammende Hunderasse offiziell anerkannt. Eine FCI Rasseanerkennung liegt nicht vor. Seinen Namen hat diese Rasse von der nordwestlichsten Gemeinde der Insel La Palma, wird dort auch heute noch als Gebrauchshund gehalten und vermehrt.

Der Pastor Garafiano ist eine bodenständige und urtümliche Hunderasse, die auch heute noch als Herdenschutzhund z.B. bei den Ziegenherden eingesetzt wird. Da es auf La Palma jedoch keine Beutegreifer gibt, außer evtl. wildernden Hunden, soll er die Herden gegen vermeintliche Viehdiebe schützen. Der Ursprung des Garafiano soll sich aus der Vermischung der auf der Insel lebenden Hunde und denen der von den Eroberern mitgebrachten Hunde ergeben haben. Im Gegensatz zu anderen Hütehunden wurde der Garafiano lediglich nach Gebrauchsfähigkeit selektiert und nicht nach anderen festgelegten Standards. Deshalb sehen diese Hunde nicht uniform aus und haben z.B. entweder Stehohren oder Steh-Knickohren.

Was sie auszeichnet ist Ihre Kondition und Beweglichkeit, besonders in unwegsamen Gelände, ihre Ausdauer, ihre Wachsamkeit und ihre Kletterkünste. Außerdem ist der Garafiano ein sehr intelligenter Hund mit schnellem Auffassungsvermögen, wobei er aber nicht den unbedingten Gehorsam eines Border Collie zeigt. Er ist zwar gehorsam, neigt aber eher dazu, die Befehle seines Halters zu hinterfragen und dann nach seiner Entscheidung zu handeln.

Der Körperbau entspricht den Ansprüchen eines Hundes, der im Gebirge seinen Aufgaben nachkommen muss. Die Hündinnen erreichen ein Schulterhöhe von ca. 55 - 62 cm und ein Gewicht von ca. 25 - 30 Kg. Die Rüden sind mit einer Schulterhöhe von ca. 57 - 65 cm und einem Gewicht von ca. 28 - 35 kg schon stattlicher. Die Farben des Felles gehen von rotblond bis fuchsrot, wobei man auf Ausstellungen ausschließlich rote Garafianos sieht. Dieser Hund sollte hier in Deutschland entsprechend gefordert (Kopfarbeit) werden. Ein eigenes Grundstück wäre vorteilhaft bzw. sollten Sie viel Zeit im Freien mit diesem Tier verbringen.

Bardino

Bardino - oder in der Landessprache " Perro de Ganado" genannt, was übersetzt Vieh-Hütehund heißt, ist also eigentlich ein Ziegen-Hütehund. Die Majoreros, Bewohner von Fuerteventura, die auch dort geboren sind, nennen den Bardino auch Perro de Majorero, was soviel bedeutet wie: Hund der Einheimischen. Auch mit der Bezeichnung Perro de Ganado Majorero ist der Bardino gemeint, der Viehhütehund der Bewohner von Fuerteventura. Der Bardino hat keine FCI Rasseanerkennung, allerdings erkennt der spanische Rassezüchterverband diese Rasse an.

Der Bardino Rüde erreicht eine Schulterhöhe von ca. 55 - 63 cm, bei einem Gewicht von ca. 25 - 45 kg. Die Bardina, das weibliche Tier, erreicht eine Schulterhöhe von ca. 55 - 61 cm, bei einem Gewicht von ca. 25 - 35 kg. Er hat ein glattes und kurzhaariges Fell. Die Farbe des Felles ist schwarz mit leicht beiger, ins graue übergehender Stromung. Optisch wirkt die Fellfärbung grünlich, weshalb der Bardino auch als Verdino (verde = grün) bezeichnet wird. Ein typisches Rassemerkmal des Bardino auténtico sind die doppelten Ballen mit doppelten Wolfskrallen an den Hinterbeinen.

Der Bardino, Urtyp, gilt als ruhiger, ausgeglichener und wachsamer Hund. Er wird, hauptsächlich auf den Kanaren, als Wach-, Begleit- und Familienhund gehalten. Leider leben viele Hunde dort an der Kette. Der Jagdtrieb dieses Hütehundes ist wenig ausgeprägt. Gegenüber anderen Haustieren ist er meist freundlich und aufgeschlossen. Ein Anfängerhund ist der Bardino nicht und benötigt, wie alle anderen Hunde, eine konsequente Erziehung, am Besten in einer gewaltfreien Hundeschule, um Ihrem Bedürfnis nach Beschäftigung gerecht zu werden.

Perro de Presa Canario

Der Presa Canario wurde im 16. Jahrhundert erstmals auf den kanarischen Inseln erwähnt. Der Presa Canario hat vermutlich seinen Ursprung in den Hunderassen der spanischen Eroberer und Kolonialisten, die ihre Hunde mit auf die Inseln brachten. Der Presa Canario enstand im 18. Jahrhundert durch Kreuzung der einheimischen Rassen Bardino Majorera und dem Cao de Castro Laboreiro mit den Bulldoggen des älteren Schlages und Mastiffs der Einwanderer aus Großbritannien.

Diese neue Rasse verrichtete hervorragend das Bewachen der ländlichen Anwesen sowie das Bewachen von großen Tierherden der Siedler. Der Presa Canario starb in den 60er Jahren beinahe durch die Beliebtheit des deutschen Schäferhundes in Spanien aus. Mit den wenigen, noch guten Exemplaren die es noch gab, besann man sich in den 70ern zurück und begann wieder mit einer planmäßigen Zucht des Presa Canario. In der jetzigen Zeit gibt es neben dem Presa Canario auch den Dogo Canario. Der heutige Unterschied zwischen Presa und Dogo Canario ist, der Presa ist der funktionelle, sportliche Typ, der Dogo der bulldogenartige Ausstellungstyp. Wobei man beim Dogo Canario durch starke Inzuchtfaktoren Gesundheits- und Wesensprobleme bekommen hat.

Mittlerweile sind Presa und Dogo so weit voneinander entfernt, dass man von zwei unterschiedlichen Rassen redet. Oftmals wird der Presa auch als Alano bezeichnet. Auch die Deutsche Dogge wird sehr gerne Alano genannt. Alano bezeichnet also nichts anderes als den Typus Hund.

Der Presa Canario findet vielseitige Verwendung. Auf den Inseln und im Gebirge wird er vorwiegend als Arbeitshund eingesetzt. Hier verrichtet er Hüte- und Wacharbeiten und wird auch als Schutzhund eingesetzt. Zur Jagd auf Wild wird der Presa ebenfalls verwendet. Im Ausland und dem spanischen Festland hat er den Ruf des Allroundmolossers. In unseren Breiten wird der Presa durch sein vielfältiges und ausgeglichenes Wesen als Familien- und Begleithund eingesetzt, ebenfalls im Sportbereich. Presa Canarios sollten am Besten im Rudel gehalten werden. Hierbei zeigen die Hunde ein sehr gutes Sozialverhalten gegenüber Artgenossen. Der Presa wird häufig zum Bewachen der Podencos eingesetzt.

Presa Rüden werden zwischen 55-70 cm SH groß, Hündinnen 53-68 cm. Der Rüde wiegt mindestens 45 kg, die Hündin ab 40 kg. Das Fell zeigt alle Arten der Stromung, falb, rot, grau, schwarz, braun, maximaler Weißanteil 35 % Nasenflamme erlaubt. Der Presa hat eine charakteristische dunkle Maske.

Die Haltung eines Presa Canario ist in einigen Bundesländern an strenge Auflagen gebunden. Momentan ist in Bayern und Brandenburg diese Rasse als gefährlich eingestuft. Dieses kann jedoch über einen Wesenstest beim Amtsveterinär widerlegt werden.

 

Perro de Agua Espanol

Die Heimat dieses Hundes "Perro de Agua Espanol", der auch spanischer Wasserhund genannt wird, stammt ursprünglich aus Andalusien und gilt dort seit Jahrhunderten als Arbeitshund der Jäger, Fischer und Bauern. Man unterscheidet daher auch drei Typen: Typ 1- Perro del Canábrico (im Norden), Typ 2 - Marismeno und Typ 3 - Sierra, der am häufigsten in Andalusien anzutreffen ist. Über seine Herkunft gibt es zwei Theorien. Zum einen soll er von den Mauren aus Nordafrika mitgebracht worden sein. Zum anderen sollen Türken diesen Hund bei der Ausfuhr von Merinoschafen mitgebracht haben.

Der Perro de Agua Espanol wird zwischen 44 und 50 cm groß und 22 kg schwer, die Hündinnen 40 bis 46 cm und bis 18 kg.  Die Hunde sind wohlproportioniert. Sie haben ein gelocktes Fell. Wenn es länger wird, kann es leicht Zotten bilden, wie bei einem Wollpulli. Jedoch bedarf das Fell keiner aufwendigen Pflege wie Kämmen oder Bürsten.

Diese Rasse wird in Spanien noch immer als Hüte-, Stöber- und Apportierhund eingesetzt. Er gilt als treu, freundlich, unternehmungslustig und schließt sich gern eng an Menschen an. Für Kinder sind sie unermüdliche Spielgefährten. Fremden gegenüber sind sie eher zurückhaltend. Haben sie Vertrauen gefasst, sind die Perro de Agua Espanol unkomplizierte Hunde.

Im Grunde ist er ein guter Familienhund, der allerdings wie alle "Arbeitshunde" ausreichend Bewegung und Beschäftigung braucht. Hunde- oder Wassersport fordern ihn in seinem Wesen.

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